Vorab ein wenig über die Zülpicher Geschichte:

Quirinusplatz mit Brunnen (Gastraum Bild mittig):

Als das alte Römerbad entdeckt wurde, gab es den Brunnen bereits seit 800 Jahren. Der Brunnen war über Jahrhunderte hinweg der Mittelpunkt des Quirinusfestes. Von diesem Fest sind in der Neuzeit nur noch die alljährliche Kirmes und eine moderne Version der Pferdesegnung übrig geblieben. Es ist ein wenig in Vergessenheit geraten, dass das Quirinusfest - gefeiert am 30. April - einmal eines der größten Volksfeste in Zülpich war.

Es existieren heute noch Fotos aus den späten 1920er Jahren, die diese seltene Erinnerung untermalen. Aus dem Brunnen wurden Fläschchen des „heiligen Wassers“ gefüllt und unter anderen zum Lindern von Augenleiden (vergleichbar mit dem Alderikusbrunnen in Füssenich) verwendet. Selbstverständlich wurden auch die Tiere - vornehmlich die Pferde - zum Brunnen geführt.

Aus noch älteren Quellen ist überliefert, dass die Leute Hühner, Tauben, Eier, Flachs, Korn und andere Feldfrüchte als Opfer für den Heiligen Quirinus mitbrachten. Prozessionen, die zu Ehren des Schutzpatrons, des Heiligen Quirinus, stattfanden, sind in alten Urkunden und Überlieferungen gut bezeugt. Die Quirinuskirmes, die heute noch im Frühjahr in Zülpichs Innenstadt ausgerichtet wird, wurde um 1600 noch als „neuer Markttag Sancti Quirini“ bezeichnet. Zunächst wird das wohl ein Krammarkt gewesen sein - essen musste man schließlich auch etwas - und da haben sich wohl bald auch Spielleute, Gaukler und Spaßmacher eingefunden. Daraus entwickelte sich dann ein Jahrmarkt. Am 09. August 2008 wurde der Brunnen - fertig restauriert - feierlich eingeweiht.

 

Die vier Stadttore aus dem 14. Jahrhundert
Das Zentrum der Stadt Zülpich ist von einer Stadtmauer umgeben; diese beinhaltet insgesamt vier Stadttore.

1. Das Bachtor

Das Bachtor wurde im Jahre 1393 am Ende der Bachstraße im Norden Zülpichs durch den Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden erbaut. Das Außentor wurde 1886 abgebrochen. Nach Kriegsende wurde das Bachtor restauriert und steht unter Denkmalschutz. Der Verkehr läuft heute westlich am Tor vorbei. Es handelt sich ursprünglich um ein Doppeltor mit Verbindungsmauern. Der heutige Torturm ist zweigeschossig mit Spitzbogen. Die Seitenmauern des Vorturmzwingers sind mit jeweils zwei tiefen spitzbogigen Nischen mit Schießschlitzen ausgestattet.
Das Bachtor wurde innen von der Karnevalsgesellschaft „Zölleche Öllege 1879 e. V.“ renoviert, aussen mit einer Treppe versehen und wird seit 2013 als Vereinsheim genutzt.

Das ehemalige Vereinsheim „Öllege Stüffje“ der Zölleche Öllege befand sich bis 2013 in der Bonner Straße in Zülpich. Nach rund 7 Jahren Ausbauzeit des Tores konnten die Öllege vom „Öllege Stüffje“ zum Zülpicher „Bachtor“ umziehen. In Anwesenheit der Mitglieder, vieler Sponsoren und Freunde des Vereins sowie der lokalen Presse, fand am 10.08.2013 die Einweihung des neues Standquartiers der Öllege statt. Die Einsegnung erfolgte durch Pastor Guido Zimmermann.

KG Zölleche Öllege 1879 e.V.

Die Karnevalsgesellschaft Zölleche Öllege wurde 1879 gegründet, ist legitimierter Nachfolge der KG „Humor“ und der KG „Mir Hahlen et us“ und somit die älteste Karnevalsgesellschaft der Stadt Zülpich. Die Öllege haben insgesamt über 50 Vereinsmitglieder und sind eine reine Komiteegesellschaft. Das bedeutet, dass keine Garde oder Musikzug existiert. Die Öllege organisieren eigene Veranstaltungen sowie den Zülpicher Rosenmontagszug und sind zuständig für die Begleitung des Karnevalsprinzen der Stadt Zülpich, der reihum jedes Jahr von einer anderen Karnevalsgesellschaft der Kernstadt gestellt wird. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Zusammenhalt aller Zülpicher Karnevalsvereine zu pflegen sowie das Brauchtum „Karneval“ zu bewahren und zu fördern.

Zölleche Öllege

 

2. Das Münstertor

Das Münstertor wurde im Jahr 1357 als erstes der vier Zülpicher Stadttore am südlichen Ende der Münsterstraße errichtet. Im 2. Weltkrieg wurde der Turm schwer beschädigt und 1953 und 1976 restauriert. Durch den Turm führte die Straße nach Bad Münstereifel.

Ursprünglich handelte es sich wohl um ein Doppeltor. Der Turm ist dreistöckig duch einen Zinnenkranz abgeschlossen. Die Ecktürmchen sind aus einem Achteck konstruiert und ruhen auf fein profilierten Kragsteinen mit hohen, gestelzten nasenbesetzten Spitzbögen. Die Zinnen der Ecktürmchen sind nach außen abgeschrägt, die Zinnendeckel des Hauptturmes haben Satteldachform. Über dem Spitzbogen befinden sich kleine Wappenschilde. In den Obergeschossen sind kleine offene Rechteckfenster in Sandsteingewände eingearbeitet. Im Inneren des Turms ist die originale Struktur noch weitestgehend erhalten geblieben (Kamine, Abortnischen und Fensternischen). Die hölzernen Zwischendecken wurden über den alten Konsolen erneuert. Über eine massive Stahlkonstruktion neben dem Turm erreicht man heute die oberen Räume.
Das Münstertor ist seit 1993 das Vereinsquartier der Karnevalsgesellschaft „Prinzengarde Zülpich“.

Prinzengarde Zülpich 1910 e. V.

Als man in Zülpich im Jahre 1910 einen ersten Prinzen (Ferdinand Goris) hatte, kam die Idee auf, dem Prinzen Karneval für alle Veranstaltungen, insbesondere im Rosenmontagszug, eine Leibgerade als ständige Begleitung zur Verfügung zu stellen. Somit war die Prinzengarde gegründet. Sie bestand aus einem Kommandanten und acht Gardisten. Zunächst war die Garde als aktives Corps der Zölleche Öllege konzipiert. Als im Jahr 1928 Josef Opgenorth, der erste Prinz der Prinzengarde, das Zepter in Zülpich schwang, erhielt die Prinzengarde ihre schicken rot-weißen Uniformen mit dem hohen Helm. Schon in dieser Zeit wuchs die Prinzengarde, jedoch kamen nur Mitglieder der „Öllege“ in Betracht. Bis 1961 war die Prinzengarde ein aktives, unabhängiges Corps innerhalb der Karnevalsgesellschaft Zölleche Öllege. Seit dem 21.10.1961 ist die Prinzengarde ein eigenständiger Verein mit eigener Satzung und Vorstand. Der Verein gründete im Laufe der Jahre eine Litewkagruppe (1961), ein eigenes Fanfarencorps (1970) sowie eine Damengarde (1995). Somit wuchs der Verein stetig. Im Jahre 1993 durften die Prinzengardisten mit einem großen Fest ihr Gardequartier Münstertor einweihen, welches seitdem die gute Stube der Prinzengarde ist. In der Karnevalszeit „kämpfen“ die Prinzengardisten auf den Bühnen und in den Sälen des Rheinlandes gegen Griesgram und Muckertum und verbreiten mit ihren Auftritten des Corps gute Laune und eine fröhliche Stimmung. An den Aufgaben rund um den „Zölleche Fastelovend“ hat sich seit der Gründung im Jahr 1910 nicht viel verändert. Weiterhin begleitet die Prinzengarde den Prinzen insbesondere an den tollen Tagen durch „Zöllechs ahle Muure“. Die Karnevalsgesellschaft Prinzengarde hat insgesamt über 550 Vereinsmitglieder, davon 120 uniformierte aktive Mitglieder, welche sich in die Gruppen Offiziere, Gardisten, Tanzpaar, Köche, Litewkaträger, Fanfarencorps und Damengarde aufteilen. Darüber hinaus hat die Prinzengarde eine eigene Kinder- und Jugendtanzgruppe, diese umfasst rund 90 Kinder in Uniform.

Garde400

 

3. Das Kölntor

Das Kölntor wurde Ende des 14. Jahrhunderts (1390), wie alle anderen Stadttore, von Friedrich III. von Saarwerden errichtet. Im Jahre 1886 wurde der Außenturmbogen angehoben. Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde der Turm mehrfach restauriert. Im Zuge der Arbeiten wurde später ein runder Treppenturm angebaut.
Es handelt sich um ein Doppeltor mit Verbindungsmauern. Später wurde ein kleiner Zwinger vorgebaut. Der Torturm ist zweigeschossig. Der Unterbau besteht aus Bruchstein. Die Obergeschosse wurden aus Backstein gemauert. Das Vortor ist aus Backstein mit seitlichen Zwingermauern, die je zwei Spitzbogennischen enthalten und mit Schießschlitzen versehen sind.
Wegen des stetig steigenden Verkehrsaufkommens in Zülpich, das Ende des 19. Jahrhunderts zu beobachten war, musste das Stadttor an beiden Seiten für den Verkehr durchbrochen werden. Das Kölntor selbst können wir heute noch im originalen Zustand bewundern.

Blaue Funken Zülpich 1927 e. V.

Die „Blaue Funken“ wurden am 03. Oktober 1927 gegründet. Der Verein hat rund 400 Mitglieder, wovon ungefähr 170 aktive Funken in Uniform sind. Die Funken sind das Artilleriecorps im Zülpicher Karneval. Zu einem solchen Artilleriecorps gehört selbstredend eine stets schussbereite Kanone, sie wird liebevoll die „Blaue Berta“ genannt. Der Verein umfasst die Abteilungen Tanzpaar, Musikzug, Tanzgruppe, Offiziere, Litewkaträger und selbstverständlich die Kanoniere. Außerdem haben sie eine Kindergruppe mit ungefähr 90 Kindern. Die Blauen Funken haben seit 1965 ihre Wachstube im Kölntor. Das Kölntor war das erste städtische Tor, welches in der Hand eines Karnevalsvereins war. 

Bekannt sind die Funken für Ihre Geselligkeit und das beweisen sie auch Jahr für Jahr auf dem Maifest, der Mädchensitzung, der Funkenweihnacht, dem Miljöhfest und dem Karnevalskehraus. Die Feste werden alle von ihnen organisiert und so heißt es im Marsch der Blauen Funken nicht umsonst:
Denn sie verstehn zu lachen,
den tollsten Spaß zu machen.
Drum willst Du schlau sein und auch mal blau sein,
verschenk Dein Herz nur einem Funken fein.

blaue funken

 

4. Weiertor

Das Weiertor wurde Ende des 14. Jahrhunderts im Westen der Stadt gebaut. Das Tor wurde durch die Bombenangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg zu 80% zerstört. Der rechte Turm wurde erst 1974 wieder aufgebaut.
Es handelt sich um eine Doppelturmanlage mit rechteckigem Torturm, vorgelagertem Zwinger und um ein von zwei Rundtürmen flankiertes Vortor. Von dem Torturm waren bis 2019 nur noch das Spitzbogenportal in tiefer Nische und die Seitenmauern in Durchfahrtshöhe erhalten. Der Zwinger und das Vortor sind aus Backstein. In der Nordmauer befindet sich eine Treppe. In den Zwingermauern sind tiefe spitzbogige Nischen mit Schießscharten eingearbeitet. Der südliche Turm wurde 1950 wiederhergestellt.
Das im 2. Weltkrieg massiv zerstörte Weiertor wurde von 2019 bis 2024 wieder aufgebaut und soll ein Ort der Begegnung sein. Das Land NRW förderte die Maßnahme mit über 1.000.000 €. Der abgebrochene Haupttorturm wurde wieder vollständig erneuert. Den Förderantrag hatten die Hovener Jungkarnevalisten gestellt. Die Hovener Jungkarnevalisten als Hauptnutzer möchten das Weiertor unter anderem als ihren Versammlungs- und Probenraum sowie für kleinere Festivitäten nutzen.
Die Anlage soll aber auch als Ort der Begegnung für die Öffentlichkeit erlebbar sein - beispielsweise am „Tag des offenen Denkmals“ oder bei Stadtfesten und Veranstaltungen im direkt angrenzenden Park am Wallgraben.
Das neue Tor hat eine Gesamthöhe von 17,45 Meter.

Hovener Jungkarnevalisten Zülpich gegr. 1963 e. V.

Die Karnevalsgesellschaft Hovener Jungkarnevalisten wurde 1963 gegründet. Sie hat mittlerweile knapp 300 Mitglieder, davon über 120 aktive Uniformierte. Viel Zeit ist vergangen seit die HJK die ersten Sitzungen veranstalteten und 1965 mit ihrem ersten eigenen Wagen am Zülpicher Rosenmontagszug teilnahmen. In dieser Zeit haben sich die Jungkarnevalisten zu einer Karnevalsgesellschaft entwickelt, die auch über die Grenzen Hovens und Zülpichs bekannt geworden ist. Entscheidend für diese Entwicklung war und ist natürlich ein starkes Corps, das heute aus Litewkaträgern, einem Musikzug, einer Damengarde, einer Jugendgarde, den Gardisten und natürlich einer Kindergarde besteht.

HJK Zülpich

 

UNSERE 5. JAHRESZEIT

Als fünfte Jahreszeit wird der ein oder mehrere Tage bis Wochen andauernde Zeitraum bezeichnet, in dem ein Ereignis stattfindet, das den Lebensrhythmus vieler Menschen so stark beeinflusst, wie es sonst nur der Wechsel der vier Jahreszeiten macht.
In Zülpich ist die fünfte Jahreszeit definitiv der Karneval.
Hier jagt in der fünften Jahreszeit eine Veranstaltung die Nächste. Es wird in Sälen, auf Straßen und Plätzen gefeiert, geschunkelt und gelacht. Tollitäten werden empfangen, tolle Kostüme werden präsentiert. Der Rosenmontagszug ist der Höhepunkt der Karnevalssession in Zülpich. Bei meistens bestem Wetter ziehen viele tausend Närrinnen und Narren durch die Straßen unserer Römerstadt, um die schönen Wagen und die zahlreichen Gruppen mit ihren tollen und ideenreichen Kostümen zu bewundern.

IN DIESEM SINNE 3X ZÖLLECH ALAAF

 

 

 

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